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Das heutige weltberühmte Unternehmen wurde 1886 als Hinterhofwerkstatt für Feinmechanik und Elektrotechnik in Stuttgart gegründet. Angefangen hat alles mit der Installation von Telefonanlagen und elektrischen Klingeln. Ein Jahr später wurde jedoch der erste Magnetzünder für Gasmotoren vorgestellt. Bei diesem Auftrag sollte Robert Bosch einen Magnetzündapparat nach vorgegebenem Muster bauen, den er jedoch verbesserte und damit den Grundstein für die rasante Entwicklung eines Großkonzerns legte, wie wir ihn heute kennen.
Der Magnetzünder war lange das wichtigste Produkt im Sortiment und damit auch prädestiniert für Werbezwecke.
Anfangs benötigte der kleine Betrieb kein eigenes Markenzeichen, da man vor allem damit beschäftigt war, die Werkstatt finanziell über Wasser zu halten. Ein Firmenschild an der Straße musste genügen, um die Kunden zur „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“ in den Hinterhof zu locken.
Erst 1895 bekam der Unternehmensgründer den ersten größeren Auftrag für das neue Elektrizitätswerk in Stuttgart.
Ab da nahm das Geschäft Fahrt auf und 1897 begann mit Magnetzündern für Automobilkraftstoffe der Einstieg in den Automobilzuliefererbereich, dem heute größten Geschäftsfeld des Unternehmens. Die Firma war anfangs der einzige Anbieter, der eine zuverlässige Zündung garantieren konnte. Das war natürlich geschäftsfördernd und der gute Ruf etablierte sich recht schnell.

Die Expansion

Bereits 1898 wagte Robert Bosch den Schritt ins Ausland und gründete in Großbritannien seine erste Auslandsgesellschaft. Ein Jahr darauf kam eine Tochtergesellschaft in Paris dazu, der in kürzester Zeit viele weitere in ganz Europa folgten.
1901 ging man dann den Schritt von der kleinen mechanischen Werkstatt zu einer eigenen Produktion und so wurde in Feuerbach bei Stuttgart eine erste Fabrik bezogen.
Das Wachstum war dermaßen rasant, dass umliegende Flächen und Gebäude bald mit genutzt werden mussten und die Fabrik expandierte.
Die Werbung, wozu auch markante Logos gehören, wurde vom Unternehmensgründer immer als nicht zu vernachlässigende Kernaufgabe angesehen.

Die ersten Logos

1899 wurde im Handelsregister das erste Bosch Logo, der flammende Magnet, angemeldet. Dabei waren zwei senkrecht stehende, längliche Magnete dargestellt, die oben und unten halbreisförmig waren. Der innere Magnet war unten offen, der äußere komplett geschlossen. Im inneren Bereich wurde unten eine kleine Spule aufrechtstehend angedeutet. Viele Blitze oder Strahlen im Inneren und Äußeren vervollständigten das Gesamtbild. Insgesamt war es äußerst detailliert und filigran.
Mit diesem Markenzeichen wurden alle Magnetzünder versehen, die ausgeliefert wurden. Zumindest in Deutschland.
Von den Auslandsgesellschaften in Großbritannien und Frankreich wurde jedoch ein reduzierteres Bosch Logo verwendet, der funkende Anker. Dieses Bosch Logo war dem heutigen schon recht ähnlich, jedoch erheblich detaillierter und um neunzig Grad gedreht. Der Doppel-T-Anker, welcher in verkleinerter Form auch im deutschen Logo dargestellt war, stand noch aufrecht, nicht quer, wie heutzutage.

Das Bosch hauptgebäude
Bosch Zentrale in Renningen

Die beiden Halbschalen des Ankers saßen oben und unten und der Draht der Spule wurde filigran dazwischen dargestellt. Hinzu kamen stilistische Blitze am unteren Rand sowie links und rechts die Andeutung zweier Gehäuseschalen. Diese Hülsen waren ebenfalls halbrund. Von diesen Schalen gingen links und rechts Strahlen weg. Diese Strahlen waren anfangs breiter und verjüngten sich zunehmend von innen nach außen hin. Der hohe Aufwand, der in die Markenzeichen gesteckt wurde, ist deutlich zu erkennen.
Dieser Detailreichtum war auch beim flammenden Magneten der deutschen Zentrale ausgeprägt.
Mit diesem komplexen Markenzeichen warb man später auch beim Markteintritt in den USA ab dem Jahre 1906.
Diese filigranen Logos ließen sich jedoch nur schwer und äußerst zeitaufwendig auf die Produkte gravieren. Anfangs war das aufgrund geringer Stückzahlen noch kein größeres Problem.
Im 1. Weltkrieg brach der europäische Markt zusammen, ein Großteil der Belegschaft musste an die Front und die Produktion wurde auf kriegswichtige Produkte, wie Granatzünder, umgestellt. Besonderes Marketing über filigrane und detaillierte Markenlogos war also nicht mehr unbedingt gefragt.
So begnügte man sich bei Bosch in dieser Zeit damit, nur die beiden Buchstaben R und B auf die Produkte aufzubringen.

Die Entwicklung des Markenzeichens nach dem 1. Weltkrieg

Das bisher genutzte Bosch Logo und die Auslandsvertretungen wurden nach dem 1. Weltkrieg weitgehend enteignet. Das war ein herber Rückschlag, wurden doch fast 90 Prozent des Umsatzes vor dem Krieg außerhalb Deutschlands erzielt.
So gab es nun jedoch einen Bedarf für ein neues Bosch Logo, welches einfach und sofort für jeden weltweit erkennbar sein sollte.
Der damalige brillante Chefentwickler Gottlob Honold schuf daraufhin im Jahr 1918 die Grundzüge des Logos, wie wir es heute noch kennen und welches heute noch fast unverändert besteht.
Angemeldet wurde es als „Anker im Kreis“.
Er drehte den Anker um 90 Grad und versah das Ganze mit einem Kreis. Zwei Halbkreise links und rechts, dazwischen zwei parallele Linien und ein Kreis herum, fertig.
Anfangs experimentierte er noch mit dem Namen Bosch oder den schon bisher genutzten Buchstaben R und B in verschiedenen Anordnungen. Letztendlich reduzierte er es aber auf das Wesentliche. Inwieweit er damals schon im Hinterkopf hatte, dass lateinische Buchstaben nicht weltweit verbreitet sind, wissen wir heute nicht. Immerhin war das Unternehmen damals schon auf allen Kontinenten aktiv, unter anderem auch in Ländern wie beispielsweise China oder Japan.
Einfach, sofort erfassbar und mit hohem Wiedererkennungswert war das neue Markenzeichen eines der ersten, welches eine reduzierte Formensprache aufwies.
Auch hier erwies sich die Firma mal wieder ihrer Zeit voraus. Nicht nur die technischen Innovationen, auch die fortschrittlichen sozialen Aspekte und die bis zum damaligen Zeitpunkt unbekannte hervorragende Lehrlingsausbildung verschafften der Firma immer wieder einen Vorsprung im Markt. So konnte das rasante Wachstum erzielt, aber auch die Meisterung der verschiedenen Krisen bewältigt werden.

Die neuen Markenzeichen

Obwohl die Firma eine der ersten war, die ein einfaches und klares Markenlogo entworfen hatte, ist der Mercedes-Stern noch etwas älter. In den darauffolgenden Jahren kam es jedoch zu einer wahren Flut von neuen Warenzeichen, die klare Linien und ein reduziertes Design gemeinsam hatten.
Die Einfachheit des Logos hat sich durchgesetzt, weil es durch die steigende Produktivität immer wichtiger wurde, dass Markenzeichen schnell und günstig auch auf kleinste Produkte aufgebracht werden konnten. Nur so konnten sich die auch noch heute weltbekannten Marken etablieren.

Das aktuelle Bosch Logo

An der Grundform hat sich seit 1918 nicht viel geändert. Neben dem „Anker im Kreis“ wurde auch der Name BOSCH in Großbuchstaben genutzt. Anfangs waren die Logos schwarz und grau schattiert. Ab 1925 wurde dann der Name des Unternehmens erstmals in rot dargestellt. Ob das auf das Rot der frühen Werbefigur Camille Jenatzy, einen siegreichen belgischen Rennfahrer zurückgeht, ist unbekannt. Als „roter Teufel“ warb er nach seinem Sieg bei einem Rennen im Jahr 1903 auf Plakaten für die zuverlässige Bosch-Zündung.
Seither haben sich nur Nuancen verändert. Mal wurden die Details, beispielsweise durch eine dreidimensionale Darstellung, etwas hervorgehoben, manchmal wieder reduziert auf dünnere Linien.
Das Grunddesign blieb jedoch gleich und derzeit strahlt das Markenlogo ein eher reduziertes Bild gemäß dem aktuellen Zeitgeist aus.