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Die Deutsche Post AG ist einer der weltweit führenden Postzustellungs- und Logistikkonzerne. Das ehemalige Staatsunternehmen kann auf eine traditionsreiche und sehr weit zurückführende Geschichte blicken. Im Laufe der Zeit hat auch das als Erkennungsmerkmal dienende Logo einige Wandlungen erfahren. In dem folgenden Artikel wollen wir auf die Historie der Post blicken und damit einhergehend die Geschichte des Markenzeichens unter die Lupe nehmen.

Die Ursprünge der Deutschen Post

Das heutige deutsche Postwesen hat seinen Ursprung im Jahre 1490. Während Adlige und Geistliche bis dahin ihre Kuriere stets direkt zu den Zielorten der Nachrichtenüberbringung geschickt hatten, führte Maximilian I. aus der Habsburger Dynastie die ersten Poststationen ein. An ihnen wurden die Posttaschen wie eine Art Staffelstab von einem Reiter zum nächsten weitergegeben. Die Poststationen (damals vor allem Herbergen bzw. Gasthäuser) entwickelten sich im Laufe der nächsten Jahre zu zentralen Ankerpunkten in ihren jeweiligen Dörfern bzw. Städten. Da die Idee sichtbaren Mehrwert lieferte, beauftragte Kaiser Maximilian anschließend Franz von Taxis mit dem Aufbau eines flächendeckenden Postwesens. Da jener Franz von Taxis die Uniformen seiner Postzusteller in den Farben Schwarz und Gelb gestalten lies, ist das Deutsche Post Logo bis heute in ebendiesen Farben gehalten. Auch das im Logo enthaltene Posthorn hat seinen Ursprung in der damaligen Zeit. Das Blechblasinstrument diente zur Verlautbarung von Abreise und Ankunft des Postzustellers.

Privatleute duften das Postwesen zur Nachrichtenübermittlung allerdings erst ab 1646 nutzen, als die Preußische Staatspost ins Leben gerufen wurde. Der amtierende preußische Fürst Friedrich Wilhelm erhoffte sich so unter anderem eine schnellere Benachrichtigung über die Friedensverhandlungen während des damals noch wütenden dreißigjährigen Krieges.

Ein weiterer geschichtlicher Meilenstein war die Gründung der Reichspost 1872 nach der ein Jahr zuvor erfolgten Ausrufung des vereinten Deutschen Reiches. Vier Jahre später erfolgte die Zusammenlegung mit der Telegrafenverwaltung zu einer eigenständigen Behörde. Während Bayern und Württemberg bis dahin ihr eigenes Postwesen erhalten konnten, erfolgte zu Zeiten der Weimarer Republik die endgültige Zusammenlegung zu einem deutschlandweit einheitlichen Postwesen. 1924 wurde aus der Post ein eigenständiges Unternehmen, dessen Vermögen von dem des übrigen Deutschen Reiches abgekoppelt wurde. Während der NS-Diktatur erfolgte zur Vereinfachung der Zustellung 1941 die Unterteilung des damaligen deutschen Gebietes in sogenannte Leitgebiete. Diese waren mit jeweils eigenen Zahlen gekennzeichnet und stellen den Vorläufer zu den heute bekannten Postleitzahlen dar.

Gründung der Deutschen Bundespost in West- und der Deutschen Post in Ostdeutschland

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges und der damit einhergehenden Teilung Deutschland in die Bundesrepublik und die DDR entwickelten sich jeweils getrennte Postwesen. Der Alliierte Kontrollrat legte als oberste Besatzungsbehörde eine deutschlandweit einheitlich gelbe Farbe für die Post fest. Später wurden dann die Deutsche Bundespost für Westdeutschland und die DP (Deutsche Post) für die DDR gegründet.

Die westdeutsche Post wurde 1947 gegründet und erhielt 1950 den Zusatz Bundespost, um sich von der DP der DDR abzugrenzen. Neben der Briefzustellung umfasste die Bundespost unter anderem auch eine Sektion namens Postsparkasse (die spätere Postbank) und die Sektion Telegrafendienst (die spätere Telekom). Zum ersten Mal in ihrer Historie trat die Post mit einem eigenen Logo auf, welches die eigenen historischen Wurzeln aufgriff. Das erste Deutsche Post Logo war eine schwarz-weiße Zeichnung eines Posthorns, welche durch Lichteffekte möglichst realistisch erscheinen sollte. Unter dem Posthorn waren vier Blitze, die gezackt und nach unten gerichtet waren, angeordnet, welche die Schnelligkeit der Zustellung symbolisieren sollten. Mittig unter dem Posthorn waren zwei Troddeln (ein verknotetes Bündel von Kordeln am Ende eines Seils) als dekorative Elemente platziert. Auf der eigenen Dienstflagge der Staatsbehörde war das Logo goldgelb (statt schwarz-weiß) gefärbt und wurde im roten Streifen der schwaz-rot-goldenen Deutschlandflagge platziert.

Das Logo der DDR-Post war nahezu identisch zu seinem westdeutschen Pendant, allerdings gab es keine Licht- und Schatteneffekte. Dafür war das DP-Symbol das erste Postsymbol, welches das charakteristische gelb auch ins Logo mit übernahm. Während die DP ihr Logo bis zum Schluss, also bis 1990, beibehielt, änderte sich das Logo der westdeutschen Post im Laufe der Zeit. 1979 erfolgte nämlich eine Umgestaltung des Markenzeichens. Das damalige Postlogo kommt dem heutigen Erkennungszeichen schon sehr nahe. Alle wesentlichen Elemente des bisherigen Logos wurden nämlich stilisiert und sehr schlicht in einem einheitlichen Schwarzton ohne Lichteffekte umdesignt. Das als zentrales Element dienende Posthorn wurde stark vereinfacht und ähnelte nunmehr einem breiten „U“ mit einem eingesetzten „O“. Statt der vier nach unten gerichteten Blitze versinnbildlichten nunmehr ein nach links zeigender Pfeil am linken Rand sowie ein nach rechts zeigender Pfeil am rechten Rand die Schnelligkeit. Und die Troddeln wurden durch zwei schlichte schwarze Balken, die schräg nach links und rechts unten gerichtet waren, ersetzt.

Deutsche Wiedervereinigung und Privatisierung der Post

Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung wurde ein umfangreicher Reformprozess in Gang gesetzt, der in den Folgejahren zu zwei Postreformen führte. In einem ersten Schritt, dem sogenannten Poststrukturgesetz, wurde die Deutsche Bundespost 1989 in drei separate, aber immer noch als Staatsunternehmen agierende, Teile aufgespalten. Postbank, Postdienst und Telekom waren nunmehr voneinander separiert. 1990 folgte der Zusammenschluss der DP, also der Deutschen Post der DDR, und der Bundespost. 1995 stand die zweite Postreform an. Die 1989 voneinander getrennten Unternehmen Telekom, Post und Postbank wurden privatisiert und in Aktiengesellschaften überführt. 1998 erfolgte schließlich eine weitere Reform des Logos. Während der charakteristische Gelbton der DDR-Postbehörde als Hintergrundfarbe diente, wurde das Logo der Bundespost nahezu unverändert übernommen. Lediglich die beiden Pfeile rechts und links wurden durch zwei weitere schräg ausgerichtete Striche ersetzt. Die Deutsche Post sah die Logoerneuerung als einen Puzzlestein im Aufbau einer Marke mit Wiedererkennungswert an. Schließlich agierte man bereits international, hatte viel Geld in hochmoderne Briefverteilzentren gesteckt und war zu dem Zeitpunkt mit 25 % am Paket- und Expressdienst DHL beteiligt.

Die Deutsche Post steigt zu einem global agierenden Konzern auf

Der Börsengang der Deutschen Post im Jahre 2000 war der in diesem Jahr drittgrößte weltweit. Die Nachfrage der Investoren war riesig, die Anteilsscheine um das achtfache überzeichnet. Die Veräußerungserlöse kamen hauptsächlich dem Bund und der KfW als damalige Alleinaktionäre zugute. Mit der vollständigen Übernahme der amerikanischen DHL (2002) gelang der Post retrospektiv betrachtet ein echter Glücksgriff. Seitdem werden Pakete unter der separaten Marke DHL zugestellt. Seit 2012 nimmt das Briefaufkommen, vor allem bedingt durch den zunehmenden Gebrauch von E-Mails für geschäftliche Korrespondenz und von sozialen Medien für private Interaktionen, kontinuierlich ab. Im gleichen Maße ist ein stetiger Anstieg von versendeten Paketen zu beobachten, ausgelöst durch den Onlineshopping-Boom, der durch die Corona-Krise weiter befeuert wurde. Diese Entwicklung wurde von der Deutschen Post frühzeitig erkannt und der Konzernauftritt entsprechend ausgerichtet. Bis 2009 firmierte der Gesamtkonzern unter der Marke Deutsche Post World Net. Bis dahin war auch das Posthorn Teil des Konzernlogos. Mit zunehmender Irrelevanz der Briefzustellung und der Fokussierung auf die Logistiksparte verschwand das Posthorn nach 2009 aus dem Konzernlogo. Die Firmierung lautete nun „Deutsche Post DHL“. Seit 2015 tritt der Konzern als „Deutsche Post DHL Group“ öffentlich auf. Nur die schwarz-gelbe Farbgebung ist noch erhalten geblieben. Doch Nostalgiker müssen nicht traurig sein, denn ganz verschwunden ist das Posthorn noch nicht. Schließlich ist die Briefzustellung noch immer ein präsenter Bestandteil im Konzern und war 2020 für 29 % der Gesamtumsätze verantwortlich. Somit ziert das alte Deutsche Post Logo mit Posthorn viele Zustellungsfahrzeuge und Briefkästen bis heute.

Hinweis: Auf der Logopedia Website unter dem Link https://logos.fandom.com/wiki/Deutsche_Post können Sie die verschiedenen Logos der Deutschen Post einsehen.