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Facebook, das ursprünglich Facemash hieß und für Kontroversen sorgte, weil Studenten das Aussehen von wildfremden Kommilitoninnen bewerten konnten, ist für viele Menschen nicht mehr wegzudenken. Der Messenger und das lila Facebook Logo sind für sie ein Teil ihres alltäglichen Lebens. Mark Zuckerberg, der Gründer und CEO von Facebook, war während der App Entwicklung noch ein unbedeutender Niemand, ein Student in Harvard, und heute verbinden die Facebook App und unter anderem der WhatsApp Messenger Milliarden Menschen weltweit. Auch wenn Zuckerberg wegen fragwürdiger Geschäftspraktiken und Facebook wegen des Nutzens von Steuer-Schlupflöchern und mangelndem Datenschutz häufiger Kritik einstecken mussten, ist das Facebook Logo auf vielen Browsern von Desktops, Smartphones und Tablets allgegenwärtig. Das Logo ist in dem dunklen Lila-Ton, den Sie sicherlich kennen, weil der Gründer ihn trotz seiner Rot-Grün-Schwäche gut erkennen konnte.
Doch wie veränderte sich dieses Logo über die Zeit? Und wie sprunghaft stieg einst die Verbreitung der Facebook App für mobile Geräte? Passte sich das Design des Facebook Logo an die Massen an und welche Entscheidungen im Management führten zu der Evolution des Logos? Hatten die Nutzer Einfluss auf diese oder wurden die Entscheidungen ausschließlich in der Chefetage getroffen?
Eine Historie von Lila und Weiß, von technischem Fortschritt, Aufs und Abs, Innovationen und Icons.

Die Anfänge

Facebook und die Facebook App, wie Sie sie heute kennen, entwickelte sich 2004 aus Mark Zuckerbergs erstem Projekt Facemash, dass wegen der in der Einführung erwähnten Umstände Zuckerberg nicht nur Lob bescherte. Neben Mark Zuckerberg waren die Mitgründer Eduardo Saverin, Dustin Moskowitz und Chris Hughes und der Grundstein für Facebook wurde in Menlo Park, Kalifornien gelegt.
Auch das sehr hartnäckige Gerücht, dass Zuckerberg einem anderen Programmierer die Idee zu Facemashs Nachfolger klaute, kursiert seit Jahren. Facemash hatte einfach den Namen als sehr einfachen, weißen Schriftzug auf roten Hintergrund in einem Rechteck.
Als 2004 Facemash zuerst zu “the facebook“ wurde, änderte sich das Logo zu einem blassblauem Schriftzug in eckigen Klammern. Dieser Schriftzug wurde auf einem länglichen Rechteck in viel dunklerem und kräftigerem Lila platziert. Dieser Schriftzug war jedoch nicht intuitiv schnell zu erkennen, weswegen er schon 2005 nach nur einem knappen Jahr verworfen wurde. An diesem Punkt beauftragten Zuckerberg und Sean Parker aus der Facebook-Führungsriege Mike Buzzard von Cuban Council mit dem Entwurf eines Logos und eines dazu passenden Icons.

facebook.com

Die bekannteste Version des Logos und die einprägsamsten Facebook-Symbole

Die eckigen Klammern und der englische Artikel “the“ vor Facebook wurden nun weggelassen und der Schriftzug in Weiß auf sehr sattem, dunklem Lila gehalten, was ihn nun wesentlicher schneller entzifferbar machte. Als Font wurde eine simple, durchsetzungsstarke Schrift ohne Serifen gewählt, was zusammen mit der immer größer werdenden Beliebtheit der Facebook App zu einem hohen Wiedererkennungswert führte. Buzzard verwendete laut Angaben von it-times.de eine leicht veränderte Variante der von Eric Olson entworfenen Schriftart Klavika. Benutzt werden für den Schriftzug ausschließlich Kleinbuchstaben und die Buchstaben f, b und k heben sich als hervorstehende Elemente des Schriftzuges deutlich ab.
Diese Version des Schriftzugs war einprägsam und so beliebt, dass Facebook ihn für etwa ein Jahrzehnt bis ins Jahr 2015 hinein als offizielles Logo nutzte. Als Icon für die mobile App wurde ein simples kleines f in der gleichen Schrift und der gleichen Farbkombination gewählt. Dieses Logo war ein Quadrat mit abgerundeten Ecken, dem f in der rechten Hälfte und einer runden Aufhellung, die Licht und Schatten symbolisieren soll, in der oberen Hälfte. Dieses Icon hatte eine Lebensspanne von 2005 bis 2009 und war von einer etwas blasseren Umrandung umgeben.
Dieses Logo verbinden auch heute noch, über 6 Jahre, nachdem dieses Logo durch ein neueres ersetzt wurde, viele instinktiv am meisten von allen Designs mit Zuckerbergs Medien-Imperium. In dieser Zeitspanne kaufte Microsoft Unternehmens-Anteile an Facebook, Facebook kaufte den Messenger-Dienst WhatsApp, der schon vor der Übernahme Dienste wie MSN oder ICQ in der Relevanz weit hinter sich ließ. Als Logo verwendet WhatsApp, bei dem der Löwenanteil der App Entwicklung nicht von Facebook erledigt wurde, ein schablonenhaftes weißes Telefon auf grünem Hintergrund sowie Variationen davon. Außerdem gibt es auch das invertierte Symbol,

also ein grünes Telefon auf weißem Grund sowie Schwarz-Weiß-Icons mit weißem oder schwarzem Telefon.
Was ebenfalls internationale Bedeutung erlangte, war Facebooks wichtigstes Instrument, das “Like“ und mit ihm sein Symbol, ein meist schwarz umrundeter Daumen nach oben in Weiß mit einem lila Ärmel. Nachdem dieser Like-Button eine schnelle Evolution mit mehreren, schnell auftretenden Veränderungen mitmachte, folgte eine komplette Veränderung des Prinzips eines Likes:
Man führte 2016 neben dem normalen “Gefällt mir“ 4 weitere Buttons ein: “love“, “haha“, “sad“ und “angry“, die sogenannten Stimmungs-Buttons. Mit ihnen war ein viel differenzierteres Liken möglich und sie werden bis heute von Facebook verwendet. Um die Stimmungs-Buttons anzeigen zu lassen und auswählen zu können, müssen Sie Ihren Maus-Cursor über den erhobenen Daumen unter einem Beitrag ziehen, kurz warten und können den gewünschten Button anklicken. Bei Unternehmens-Seiten können Sie aber auch bis heute nur einen Daumen nach oben geben, denn die Simmungs-Likes funktionieren nur als Reaktion auf Beiträge und einige wenige andere Funktionen, aber neben Fan-Pages können Stimmungs-Icons beispielsweise auch auf die Kommentare der Beiträge nicht gegeben werden.

Die nächste Weiterentwicklung des Schriftzuges

2015 wartete Zuckerbergs Firma mit einer Design-Veränderung auf, die außer dem wesentlich helleren Lila nur mit 2 modifizierten Details glänzen konnte: Das a war nun ein vollkommen anderes und das b schloss nun seinen Bogen nicht mehr passgenau mit dem vertikalen Strich des Buchstaben ab. Diese Details waren jedoch so marginal, dass sie viele User erst gar nicht wahrnahmen, und der erhoffte Hype um das Re-Design blieb aus. Das Herausstechen der Buchstaben f, b und k wurde beibehalten. Dieses Design ist bis heute das aktuelle Facebook Logo.

Spezielles Logo für mobile Geräte

Zu Facebook Mobile

2019 führte das kalifornische Unternehmen ein dezidiertes Design für die Facebook App auf mobilen Geräten ein. Dieses ist einfach ein blassblauer Schriftzug auf weißem Hintergrund, wobei der Hintergrund nicht mehr mit einem Rechteck begrenzt ist. Der Gedanke hinter dem Nischen-Logo war, dass beim Vergrößern auf Tablets und Smartphones keine grobe Pixelbildung entstand.

Die Evolution des Facebook Icons

Nach dem ersten früher im Text näher beschriebenen Icon folgte 2009 ein Re-Design. Dieses bis 2012 aktuelle Icon war immer noch ein lila Quadrat mit abgerundeten Ecken und einem Lichteffekt, aber die Ecken waren viel weniger abgerundet als im ursprünglichen Design. Der Lila-Ton wurde dunkler, und die blassere Umrandung des ersten Icons fiel weg. Außerdem war der Lichteffekt nun eine Art Horizont in gerader Form und im unteren Viertel des Symbols und das kleine f war länger gezogen als beim ersten Entwurf.

Kurzes Intermezzo

2012 wurde das Icon für mobile Geräte ein weiteres Mal weiter entwickelt. Die Ecken wurden im Vergleich zum Vorgänger wieder stärker abgerundet, das kleine f rückte etwas weiter nach links und es wurde zusätzlich zu dem Horizont-Effekt ein Farbverlauf in diversen Lila-Tönen eingefügt. Dieser Farbverlauf startet mit einem Lila, das einen Tick heller als der Lichteffekt im unteren Viertel ist und ist am unteren Ende minimal dunkler als das Vorgänger-Logo. Das Logo wirkte insgesamt wesentlich aufwändiger und professioneller als sein Vorgänger, hatte aber nur eine Lebensspanne von einem knappen Jahr.

Aktuelle Version

2013 wurde die aktuelle Version des Icons eingeführt. Bei dieser Version sind die Ecken des Quadrats wieder weit weniger abgerundet als beim Vorgänger. Das kleine f rückte weiter nach rechts, und sowohl der Farbverlauf als auch der Lichteffekt sind verschwunden. Das Icon erscheint in einem einfarbigem, kräftigen Violett und ist weit weniger aufwändig geraten, was bei rechenschwachen und überladenen Smartphones durchaus Vorteile bei der Darstellung mit sich bringt.
2019 wurde ein kreisrundes, blasslilanes grafisches Emblem eingeführt. Es enthält das bekannte, an ein Werkzeug erinnernde kleine f, wobei dieses hier sehr mittig sitzt. Das Emblem kommt mit einem leichten 3D-Effekt daher.
Die Schriftart des kleinen f bei sämtlichen Icons ist die gleiche wie bei den Logos, eine Untertype der Klavika-Schriften. Dies blieb bei Facebook in allen Jahren der App Entwicklung gleich.