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Der Volkswagen-Konzern mit heutigem Sitz im niedersächsischen Wolfsburg blickt auf eine lange Geschichte zurück. Im Jahr 1937 gründete sich das Unternehmen, welches der Bevölkerung fortan den Zugang zur bezahlbaren Mobilität ermöglichen sollte und sich bis heute zum größten Automobilhersteller der Welt entwickelte. Der heutige Konzern hat seinen Ursprung in einem von Ferdinand Porsche entwickelten Automobil. Aus diesem Projekt des sogenannten „Volksautos“ entstand schließlich der Markenname Volkswagen und mit ihm eine einzigartige Geschichte, die in der Branche der Automobilindustrie seinesgleichen sucht. Porsche wurde 1934 vom Reichsverband der Deutschen Automobilindustrie der Auftrag zur Entwicklung und zum Bau eines Prototyps erteilt. Als Vorläufer des klassischen VW Käfers entstand so der KdF-Wagen. Die NS-Freizeitorganisation „Kraft durch Freude“ (KdF) war namentlich und maßgeblich an diesem Projekt beteiligt. Spätere Modelle, wie der berühmte KdF-Wagen-Nachfolger VW Käfer, der Golf oder auch Bulli, prägten ganze Generationen und entwickelten sich zu Ikonen auf den Straßen weltweit.

VW – Zwei Buchstaben mit Wiedererkennungswert

Während die Fahrzeuge stetig neu erfunden und in Technik und Optik ausgebaut wurden, blieben zwei Buchstaben seit Beginn an gleich: „V“ und „W“, selbstverständlich die Initialen des Unternehmens. Übereinander platziert und in einem Kreis – den sie berühren – komprimiert, sind diese zwei Buchstaben, welche am Ende des Alphabets ebenfalls direkt aufeinander folgen, seit Jahrzehnten im Straßenverkehr anzutreffen. Grafisch änderte sich das Volkswagen Logo in dieser Zeit insgesamt zwölf Mal, manchmal nur sehr geringfügig, manchmal aber auch richtungsweisend und neu orientierend. Dabei bediente es sich stets der Farben schwarz und weiß – erst in den 1960er-Jahren wechselte der Farbton und wurde blau. Die Ur-Version des VW-Emblems wurde 1937 noch von einem schwarzen Zahnrad umkreist. Zwei Jahre später wurde der Schriftzug von einem stilisierten vierteiligen Sonnenrad der „Kraft durch Freude“-Organisation gerahmt. Bis 1945 tauchte diese Version des VW Logos in jeglichen offiziellen Briefköpfen und Dokumenten auf. Nach Kriegsende lag das VW-Werk in britischer Verantwortung und die Weiterverbreitung des bisherigen Markenzeichens wurde untersagt. Erlaubt sei laut einem Rundschreiben fortan nur noch ein „einfacher runder Ring.“ Dementsprechend wurde am Emblem eine optische Änderung vollzogen, um den Vorgaben gerecht zu werden.

Entwicklung nach Kriegsende

Nachdem ab 1945 der VW Käfer in Serie produziert und das neue Volkswagen Logo 1948 als Warenzeichen angemeldet wurde und 1953 die Eintragung beim Deutschen Patentamt erfolgte, bahnte es sich seither seinen Weg zum grafischen Zugpferd der Marke Volkswagen in aller Welt. In den 1950er- und 1960er-Jahren waren sogar meist mehrere Logo-Varianten parallel im Umlauf, teilweise noch mit einem quadratischen Umriss um den Kreis. Allmählich verabschiedete man sich von den Farben schwarz und weiß, welche das Antlitz des Logos bisher geprägt hatten. 1960 zierte es erstmals in blauem Farbenkleid einen offiziellen Geschäftsbericht der VW Werk AG Wolfsburg. Jenes Werk war auf dem besten Weg dahin, sich zur größten Automobilfabrik der Welt zu entwickeln. Heute nimmt die Werksfläche eine Fläche ein, welche vergleichbar mit der von Gibraltar ist. Und um die Größenvorstellung noch einmal zu vertiefen: nur in die überdachte Hallenfläche würde das gesamte Fürstentum Monaco passen. Mit den Jahren entwickelte sich das Unternehmen rasant und erreichte eine immense Größenordnung. Die Fertigstellung des einmillionsten Volkswagens feierte Wolfsburg im Jahr 1955. Fast 70.000 Mitarbeiter waren 1962 beim Gesamtkonzern beschäftigt. Nur zehn Jahre später waren es bereits über 190.000.

Weitere Jahre, Logo-Änderungen und Autostadt

Um 1978 veränderte sich die Optik des Volkswagen Logos noch einmal. Die Buchstaben „V“ und „W“ berührten nun nicht mehr den um sie geschlossenen Kreis, sondern befanden sich etwas abgesetzt und vertieft in dessen Mitte. Der blaue Farbton wurde leicht abgedunkelt. Rund zehn Jahre darauf setzten sich die wohl bekanntesten zwei Buchstaben der Automobilindustrie noch etwas weiter in das Innere des Kreises ab, wobei das Blau sich wieder mehr erhellte.
Mitte der 1990er-Jahre wurde VW Nutzfahrzeuge zur eigenen Marke, das Logo erstrahlte jetzt in tieferem Blau. 1993 wurde mit Ferdinand Piëch ein Enkel von Ferdinand Porsche zum Vorsitzender im VW AG Vorstand. Das Volkswagen Logo erhielt mehr Tiefe im Schriftzug und mit hinzugefügten Schattierungen sah es 1999 nur wenig anders aus als die Jahre zuvor. Zeitgleich produzierte Volkswagen als erster europäischer Autokonzern das einhundertmillionste Fahrzeug. Nur ein Jahr später, zur Jahrtausendwende, wandte man bei dem VW-Logo erstmals einen 3D-Effekt an. Durch leichte Wölbungen erhielt es so eine bisher einzigartige Formierung, die herausstach.
In Wolfsburg entstand ebenfalls 2000 die sogenannte Autostadt, ein Auslieferungszentrum für Neuwagen, ein Museum sowie ein Freizeitpark der Volkswagen AG direkt neben dem Volkswagenwerk. Seit dem Jahr der Eröffnung strömten über 42 Millionen Besucher in die Autostadt, welche sich über 28 Hektar vor dem Mittellandkanal erstreckt. Dabei wird die Stippvisite von vielen Besuchern mit der Abholung eines Neuwagens in Verbindung gebracht.

VW aktuell

2012 verschärfte man die Dreidimensionalität des Volkswagen Logos, als wolle man das Signet für den VW-Fahrer noch greifbarer machen. Das aktuelle Logo mischte sich ab dem Jahr 2019 unter das Volk. Erstmals entdeckte man es bei einem Golf 8-Erlkönig. Die Buchstaben wurden schmaler gestaltet und berührten nun wieder den Kreis, dessen Untergrund sich erneut in schwarzer Farbe zeigte. Der 3D-Effekt wurde aufgehoben, das neue 2D-Logo wirkte simpler und dennoch aussagekräftiger. Die Formsprache änderte sich seit längerer Zeit deutlicher und läutete so einen neuen Abschnitt in der Konzern-Geschichte ein. Durch den neuen Markenauftritt und die Reduzierung des Logos in seine Grundbestandteile, ist es flexibel einsetzbar und gibt Volkswagen Raum für eine neue Ära. Das frische Emblem war zudem bereits auf dem ersten ID3 angebracht, welcher 2019 auf der IAA als erstes rein elektrisches von VW konzipiertes, entwickeltes und produziertes Automobil vorgestellt wurde. Durch die Abänderung des Logos durften nun jedoch keine Kosten und Mühen gescheut werden: bei etwa 10.000 VW-Händlern rund um den Globus mussten 70.000 Logos ausgetauscht werden, denn das Unternehmen ist in insgesamt 171 Ländern vertreten. Eine Mammutaufgabe, welche sich jedoch lohnen sollte. Die umfangreiche Aktion und der neue Markenauftritt trugen laut Verantwortlichen zum Imagewandel bei, nachdem sich zuletzt beispielsweise bezüglich des Dieselskandals einige dunkle Wolken über Wolfsburg zusammenbrauten. Wie sich der Konzern hinsichtlich noch anstehender Änderungen in der E-Mobilität in Zukunft aufstellen will und wird, bleibt mit Spannung abzuwarten. Nur eines ist sicher: das Volkswagen Logo wird auch weiterhin für eine einzigartige Geschichte in der Automobilbranche stehen und diese auch weiter schreiben und prägen.