Als Marketing Experte und Designer muss man nicht nur kreativ sein, sondern in gewisser Hinsicht auch ein bisschen Historiker. Das wird man automatisch, wenn man ein gewisses Alter mit sich bringt. Nicht umsonst sagen wir immer, dass ein Team in einer Agentur immer ein Abbild der Gesellschaft sollte. Heißt so viel wie: gut gemischt nach Alter und Geschlecht. Außer natürlich man hat sich auf einen bestimmten Kreis an Kunden spezialisiert, deren Alter sich zwischen der unteren Grenze X und der oberen Altergrenze Y befindet. Für alle anderen Unternehmen ist eine Mischung sinnvoll. Warum?
Weil manchen Mitarbeitern historisch bedingt andere Dinge auffallen als ihren jungen Kollegen. Denn sie haben Dinge gesehen, welche die jungen Leute noch nicht gesehen haben. Sie können besser verstehen, dass jede Generation unterschiedliche Emotionen mit einem Thema oder einem Symbol usw. verbindet. Gut zu sehen ist das an dem Beispiel der Firma Zoho und ihrem Logo. Wir schauen uns die Firma Zoho genauer an und beleuchten das Design vom Logo genauer.
Zoho – Hintergründe zum Unternehmen
Zoho ist ein Anbieter aus dem weit entfernten Indien. Hauptprodukt der Firma sind webbasierte Anwendungen im Bereich Office und CRM usw. Man könnte es kurz zusammenfassen als bunte Mischung an Tools für geschäftliche Aktivitäten. Als Zielgruppe hat man sich vor allem kleine und mittlere Unternehmen ausgesucht. Natürlich ist man aber auch großen Konzernen nicht abgeneigt.
Bekannt wurde Zoho vor allem für die Online-Office-Suite Zoho. Man versucht mit dem Angebot vor allem Konkurrenten wie Microsoft und SAP usw. Kunden abzujagen. Es gibt Substitute für MS Office, deren Lizenzen deutlich weniger kosten. Andererseits versucht man sich auch an Anwendungen, die einem ERP System gleichkommen. Oder zumindest in Teilen, wie bei Zoho CRM. Diese Software bietet Firmen die Möglichkeit ihr komplettes CRM mit einer günstigen Software abzudecken. Für uns als Marketing Agentur ein interessantes Produkt.
Man kann durchaus sagen, dass Zoho hier auf die richtige Strategie gesetzt hat. Circa 610 Millionen US-Dollar konnten im Jahr 2020 verbucht werden, bei einem Operating Income 110 MUSD. Eine operative Marge von 18% – da kann man nicht jammern. Vor allem deshalb, weil Software eine Ressource ist, deren Verkaufszahlen gesteigert werden können, ohne wirklich die Personalkosten hochfahren zu müssen.
Speziell in unserem Tätigkeitsbereich haben wir bereits auch schon erste Kritiken zu Zoho CRM gehört. Diese CRM Software gilt als innovativ und äußerst hochwertig und das für einen relativ fairen Preis. Dieser resultiert wohl aus der Tatsache, dass sich die meisten Mitarbeiter in Indien befinden. Von dort aus können die Teams natürlich günstiger programmieren als hierzulande. Zudem kümmert sich der günstigere Support von dort aus um die Probleme der Kunden weltweit.
Jedenfalls ist Zoho CRM bei vielen Kunden positiv in Erscheinung getreten. Mit dieser CRM Software ist es Agenturen und kleinen Unternehmen möglich Marketing Kampagnen aller Art zu erstellen und zu verfolgen. Dabei geht es vor allem um Vertriebsautomatisierung und die Steigerung von Leads. Zudem erfolgt eine gut gelungene Integration der daraus resultierenden Daten und Aktivitäten.
Beispiel: Mit Zogo CRM lassen sich Kampagnen für das E-Mail Marketing schnell erstellen. Die Daten von Kunden oder Interessenten kann das Team auf Knopfdruck integrieren, so dass die flotte E-Mail Verteilung ein Kinderspiel wird. Rückläufe werden ebenfalls erfasst, so dass sich der Erfolg in kurzer Zeit auswerten lässt.
Auf diese Art lassen sich viele weitere Aktivitäten aus dem Bereich CRM in die Zoho CRM Software integrieren: Telefonkampagnen, WhatsApp oder sonstige Messenger Aktionen. Leads auf Webseiten oder Clickwerbung auswerten – einfach alles. Daneben werden ergänzende Apps angeboten. Mit einer solchen App haben Sie als Unternehmer überall Zugriff auf wichtige Kundendaten und CRM Aktivitäten. Gleichzeitig lassen sich Daten eingeben, und das unabhängig davon, wo sich der Mitarbeiter befindet. Ob Sie also den Vertrieb verbessern möchten oder den Support – es ist beides möglich.
Neben Zoho CRM umfasst das Produktportfolio noch diese Programme:
Zoho Desk: Eine kontextsensible Helpdesk-Software. Mit diesem Tool gelingt es Unternehmen, sich voll auf ihre Kunden zu konzentrieren. Es unterstützt vor allem den Support durch ein Callcenter-Management, ein Ticketsystem oder der Bereitstellung einer Login-Oberfläche.
Zoho Projects: Projects ist ein sehr praktisches Werkzeug, um Projekte datentechnisch zu begleiten und abzuwickeln.
Zoho People: Dieses Paket ist für die Verwaltung von HR Angelegenheiten ideal.
Zoho Analytics: Analytics ist das Data-Warehouse von Zoho. Hiermit lassen sich Daten auswerten und visualisieren.
Das Gute an den Produkten ist immer, dass sie teilweise kostenlos zugänglich sind. Man könnte jetzt denken, das es einen Haken gibt. Aber den gibt es nicht. Mit den einfachen Grundfunktionen kommt man bereits sehr weit. Es gibt so viele Unternehmen, die klein anfangen und sich dann später gut entwickeln. Dann ist es natürlich optimal, wenn die Teams schon seit Jahren mit den Produkten arbeiten. Dann erfolgt häufig das Upgrade zu größeren Paketen – gegen Geld. Oder es wird gleich eine All-In-One Lösung dazu gebucht, weil sich die Anforderungen durch das Wachstum so sehr erweitert haben. Das Konzept scheint auf jeden Fall aufzugehen, die Firma schreibt munter schwarze Zahlen.
Das Logo von Zoho in der Analyse
Kommen wir nun also zum Logo des Konzerns. Wir hatten es schon angesprochen, dass es hier einen Unterschied geben könnte dazwischen, wie junge Leute oder ältere Semester das Logo wahrnehmen. Die Inder haben sich dazu entschlossen die Buchstabenkombination Z – O – H – O zu verwenden. Allerdings ist jeder davon in einen bunten Würfel integriert. Die Reihenfolge ist so:
- Z – rot
- O – grün
- H – blau
- O – gelb
Auf der Webseite haben wir keine Daten dazu gefunden, ob das schon im Jahr 1993 bei der Gründung so ausgesehen hat. Aber aus unserer Designer Sichtweise halten wir es nicht für sonderlich gelungen.
Die älteren unter uns werden sich möglicherweise an eine Band erinnern, die sich die „Toy Dolls“ genannt haben. Sie waren in den 1990-er Jahren eine Spaß-Punk-Band. Aufgefallen sind sie vor allem mit ihrem infantilen Verhalten und Songs, die man auf jeder Kinderparty spielen könnte. Die Toy Dolls verwendeten ebenfalls bunte Würfel, in denen die Buchstaben der Band enthalten waren.
Dann gibt es noch eine Kette aus dem Spielzeughandel: Smyths. Dieser Spielzeugladen verwendet im Logo drei Würfel, die jeweils mit 2 Buchstaben aus dem Firmennamen versehen sind. Sie sehen worauf wir abzielen?
Aus unserer Sicht ist das Logo von Zoho etwas problematisch. Mit bunten Würfeln assoziieren in unserem Kulturkreis womöglich viele Menschen Dinge wie: Kindheit, Spielzeug, Vorschule, Clowns usw. Also lauter infantile Dinge, die sicherlich nicht dazu beitragen, um als eine seriöse Marke im Bereich Software zu gelten. Kaum jemand würde beim ersten Anblick denken, dass sie dort hoch komplexe Programme wie Zoho CRM und herausragende Apps erstellen. Ein etwas edleres und professionelleres Design würde der Außenwahrnehmung sicherlich nicht schaden.
Aber gut, das Schöne im Bereich Industriegüter-Marketing ist, dass dort Emotionen nur eine geringe Rolle spielen. In Sachen Investments zählt vor allem das Preis-Leistungs-Verhältnis und nicht die chicen Logos auf dem Briefkopf. Und was das angeht, da hat man alles richtig gemacht.